Vom 29.-31.1.2018 fanden die Sozialpraktischen Tage für die 6. Klassen statt. Die SchülerInnen besuchten verschiedene Institutionen, angefangen vom Altersheim über die Volksschule bis hin zum Psychosozialen Zentrum. Ziel dieser Tage war es, einen kleinen Einblick in die Tätigkeit verschiedener Einrichtungen zu bekommen und möglichst vielfältige Erfahrungen im sozialen Bereich und auf der persönlichen Ebene zu sammeln. Aus den Aussagen und Erfahrungen der SchülerInnen zeigt sich, dass die Sozialpraktischen Tage für viele sehr bereichernd waren.
Um einen noch besseren Einblick zu bekommen, lassen wir an dieser Stelle unsere SchülerInnen selbst zu Wort kommen:
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mich sozial und in so einer Institution so gut zurechtfinden und wohlfühlen kann. Als Jugendlicher kann man dort andere Seiten des Lebens sehen und viele Erfahrungen machen, welche deinen Charakter formen und dir auch Lektionen fürs Leben geben.“ (Tatjana, Kolpinghaus)
„Die größte Herausforderung war, dass ich die Leute auf der Bettenstation so hilflos daliegen sehen musste. Das hat mich etwas traurig gemacht.“ (Marvin, Haus Rudolfsheim)
„Um ehrlich zu sein hat mir persönlich nichts gefallen, die drei Arbeitstage waren ein totaler Flop für mich. Im Allgemeinen finde ich aber die Idee Sozialpraktische Tage zu organisieren super, doch die Organisation hat gar nicht gepasst für mich.“ (Nikol, s’Häferl)
„Ich hätte es besser gefunden, länger als drei Tage bleiben zu dürfen, weil besonders im Kindergarten ist es wichtig mit den Kindern genug Zeit zu verbringen, um eine gewisse Bindung aufzubauen.“ (Karlos, Kindergarten & Hort Heidi)
„Ich könnte mir durchaus vorstellen, in einer Schule zu arbeiten, weil ich Kinder einfach mag. Jedoch würde ich meine zukünftige Arbeit nicht in der Volksschule sehen, da das Einkommen gering ist.“ (Stefan, Bilinguale Volksschule)
„Ich ging mit keinen besonderen Erwartungen zur Volkshilfe, ich wollte einfach nur schaue,n was auf mich zukommt und das Beste daraus machen.“ (Eliza, Volkshilfe)
„Es war etwas schwierig mit den Leuten zu interagieren, da sie manchmal sehr still waren und man sich nicht getraut hat irgendwas zu sagen.“ (Valentina, Kolpinghaus)
„Ich würde in Zukunft sicher noch einmal ein Praktikum im BBRZ machen, aber diesmal länger!“ (Fabian, Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum = BBRZ)
„Eine Herausforderung war, dass ich nicht so offen sein konnte. Ich bin eine sehr schüchterne Person. Aber auch wenn ich schüchtern bin, denke ich, habe ich mich viel mit den Bewohnern unterhalten.“ (Hafize, Kolpinghaus)
„Die Klienten waren zum Knuddeln. Sie waren voller Liebe und Gutmütigkeit und das hat mir sehr gefallen.“ (Aisa, Lebenshilfe)
Besonders anzumerken sei an dieser Stelle auch, dass unsere SchülerInnen von vielen Institutionen ein sehr positives Feedback erhalten haben:
„Der Ablauf hat sehr gut funktioniert, die SchülerInnen waren immer pünktlich.“ (BBRZ)
„Ich finde diesen jährlichen Austausch sehr erfrischend für unsere KlientInnen und KollegInnen. Für die SchülerInnen ist es toll, einen Einblick in unsere Welt und unseren Alltag zu erhalten.“ (Lebenshilfe, Werkstatt 23)
„Alle Kinder aus Ihrer Schule waren extrem höflich, freundlich, pünktlich. Einfach liebenswerte Jugendliche!“ (Kindergarten Reindorfgasse)
Die Sozialpraktischen Tage waren, wie sich in der Nachbesprechung und der Reflexion im Ethik- und Religionsunterricht gezeigt hat, eine Erfahrung, die die SchülerInnen in ihrer persönlichen Entwicklung ein bisschen weitergebracht haben. Nicht alle kamen mit nur positiven Eindrücken zurück, einige waren enttäuscht, da sie zu wenig Kontakt zu den Menschen hatten und sich intensivere Gespräche mit den zu betreuenden Personen erwartet hatten. Für viele war wiederum auch die Zeit in der jeweiligen Institution zu kurz. Zusammengefasst lässt sich anmerken, dass diese drei Tage für alle Beteiligten interessant, lehrreich und bereichernd waren.
Mag. Katharina Gaulhofer & Mag. Eveline Weiss;
im Februar 2018