Das Stück „Lullaby – Augen zu“, das sich einige Schulklassen aus ganz Wien und unter anderen auch die 7A mit ihrem Klassenvorstand am 15.06.2016 angeschaut haben, sollte eine Verbindung zu dem berühmten Schauerroman „Der Sandmann“ von E.T.A Hoffmann haben.
Bevor wir uns in den Saal begeben durften, mussten wir warten, dass uns die Schauspielerinnen selbst zu unseren Plätzen geleiten würden. Da sie sich öfters an der Wand anhielten und sich so verhielten, als wären sie sehbehindert, bestand bei den meisten von uns auch kein Zweifel daran, dass sie es auch wirklich sind. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass dies nicht der Fall war. Als die Schauspielerinnen jeden der Zuschauer auf einen Platz gewiesen hatten, fing das Theaterstück an. Die schummrige Beleuchtung wurde fast völlig abgedreht und die Frauen verschwanden hinter der Kulisse. Nacheinander schalteten sie ihre Taschenlampen ein und liefen hin und her, was einen schaurigen Eindruck bei uns hervorrief. Im Saal waren auch kleinere Kinder und manchen von ihnen lief der Schauer über den Rücken. Das merkte man daran, dass sie wie am Spieß geschrien haben.
Wenn man den Schauerroman „ Der Sandmann“ gelesen hat oder, wie es die 7A im Deutschunterricht getan hat, das Privileg hat das Hörbuch anzuhören, erwartet man sich etwas beeindruckend Schauriges, besonders wenn es als Theaterstück aufgeführt wird. Das war hier leider nicht der Fall. Nicht nur ich, sondern auch unser Klassenvorstand, sowie meine Mitschülerinnen und Mitschüler haben sich gefragt, was das Stück mit dem von E.T.A Hoffmann gemeinsam haben soll. Eine Übereinstimmung oder wenigstens bestimmte Aspekte, die sich auf den Schauerroman beziehen, haben uns völlig gefehlt. Ich als Zuschauerin im Publikum war in jeder Hinsicht verwirrt und habe die Handlung von diesem Theaterstück keineswegs verstanden. Die Schauspielerinnen und Schauspieler lagen entweder auf dem Boden, fielen mehrmals von ihrem Stuhl herunter, liefen im Kreis und berührten die Zuschauer, führten eine Art Akrobatik aus und sangen dann etwas in einer fremden Sprache. Also alles in allem ziemlich unzusammenhängend und eigenwillig.
Nichts desto trotz bin ich einigermaßen froh, dieses Stück gesehen zu haben, denn jedes neuartige Erlebnis ist es wert erzählt zu werden.
Helena Petrovic, 7a;
im Juli 2015